Wenn am Ende einer langen Saison alles auf ein Spiel hinausläuft, wenn es heißt “Alles oder nichts”, wenn sich gar ein kleiner Fanclub mit auf den Weg macht zum letzten Auswärtsspiel, dann geht es um Auf- oder Abstiege. Eine besonders spannende Form bieten dabei natürlich die Relegationsspiele, wo es im direkten Duell ums Ganze geht.
Die Wasserburger “Vierte”, nach einer grandiosen Rückrunde zurecht Dritter ihrer Liga geworden, wollen am Freitag Großkarolinenfeld schlagen, um damit aus einer sehr guten eine herausragende Saison für die Mannschaft zu machen, die vor 12 Monaten den Abstieg erst im letzten Spiel vermeiden konnte. Selbstverständlich tritt man in Bestbesetzung an.
Auch wenn der von Familie Amann organisierte Fanclub die Mannschaft um Captain Johannes Unterberger lautstark unterstützen will, so wartet mit Großkaro doch ein starker Brocken auf dem Weg in Kreisliga 2. Großkaro sicherte sich den dritten Rang in der etwas stärker einzuschätzenden Süd-Staffel mit 30:10 Punkten (Wasserburg: 24:12). Damit wurde man vom souveränen Spitzenduo – gegen das es auch vier Pleiten gab – war klar distanziert, gegen alle anderen Mannschaften musste sich man jedoch nur zweimal mit einem Remis zufrieden geben. Allerdings lässt sich die Wasserburger Form als am Zenit beschreiben, holte man doch in der Rückrunde 16:2 Zähler (Großkaro: 15:5).
Doch wichtig ist an der Platte, und im Duell Mann gegen Mann ist bekanntlich alles drin. Wer sind also die Gegner? Großkaro II gilt in Wasserburg als reichlich unbeschriebenes Blatt, nur wenige kennen Spieler aus der Stadt nahe Rosenheim genauer. So muss eine Analyse der Bilanzen genügen: Die ersten vier Spieler haben sehr starke bis herausragende Bilanzen aufzuweisen, allerdings gilt das Gleiche für Wasserburgs Nummer 1 bis 3. Das hintere Paarkreuz der TuS hingegen scheint anfälliger zu sein, die zwei Spieler hier haben in etwa ausgeglichene Ergebnisse. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Gastgeber mit Ersatz antreten müssten allerdings, scheinen die Spieler hinter der Stamm-Sechs alles andere als besonders furchteinflößend zu sein: Die beiden eingesetzten Ersatzleute gewannen zusammen nur ein Einzel. Zwei der drei Großkaroer Doppel können mit einer klar postiven Bilanz aufwarten, das Einser-Doppel jedoch hat sich gegen die Zweier-Doppel der Liga nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Abzuwarten bleibt also, ob die Aufstellungen für dieses wichtige Spiel nicht doch noch verändert werden.
Somit gilt: Alles ist möglich! Mindestens 50% der Spiele werden im Kopf entschieden, der Rest ist alles mental – so würde wohl Lukas Podolski die Situation beschreiben. Spannend wird es auf jeden Fall, ein klarer Sieg für eines der beiden Teams erscheint wenig wahrscheinlich. Sollte es am Ende 8:8-Unentschieden stehen, würden die Sätze entscheiden, sollte auch hier Gleichstand herrschen würden gar die Punkte gezählt – so geschehen beim Relegationsspiel zwischen dem ESV und der FT Rosenheim um einen Platz in Kreisliga 1, als der ESV am Freitag mit 25 Bällen Vorsprung gewann. Soweit muss es freilich nicht kommen, die Innstädter sind hoch motiviert und in Topform!
Philipp Hell