Select Page
Es hat nicht sollen sein: Beim Relegationsspiel um den Aufstieg in die 2. Kreisliga verliert die vierte Mannschaft chancenlos mit 2:9 beim TuS Großkarolinenfeld II. Die Gastgeber stellten sich als auf (beinahe) jeder Position besser besetzt heraus und steigen verdient auf. Erreichte als Einziger Normalform: Matthias Oesterheld


Der Tischtennis-Gott schien nicht auf Seite der Wasserburger zu sein an diesem Freitag abend in Großkarolinenfeld: Bei der Einfahrt wurden die Gäste mit einem saftigen Regenguss und Hagel begrüßt – düstere Aussichten,  so war allen Pessimisten sofort klar. Und tatsächlich endete der Abend dann wenig erfreulich, die 2:9-Niederlage war auch in dieser Höhe verdient, Großkaro steigt auf und Wasserburg nicht.
Wenige Stunden zuvor sah die Welt noch ganz anders aus. Bereits um 18:00 Uhr hatten sich vier Mann aus dem Wasserburger Team in der heimischen Hallen eingefunden um sich richtig einzuspielen oder versäumtes Training der vergangenen Wochen und Monate nachzuholen. Die Stimmung war gut, man war optimistisch. Würde man an diesem Abend die Saison mit dem Aufstieg krönen können?
Trotz den – durchaus auch berechtigten – Hoffnungen war die Stimmung nach der Niederlage weitaus weniger geknickt als man es hätte erwarten können. Zu eindeutig war die Überlegenheit der Gegner, und an einem Tag an dem nur einer der Spieler seine Normalform erreichen konnte – Matthias Oesterheld wurde umstandslos zum “Matchwinner der Herzen” erkoren – war gegen diese  starke Karoer Mannschaft einfach nichts drin. So begann man schnell in der Erinnerung zu kramen, wo man in der Saison Punkte liegen lassen und somit den direkten Aufstieg verpasst hatte.
Die eigentliche Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Vor einer dem Anlass angemessenen Kulisse begannen zwei ausgeglichene Doppel. Waren die Zuschauer anfangs noch etwas zurückhaltend, so kam nach den ersten schönene Punkten auf beiden Seiten so etwas wie “Play-Off-Atmosphäre” auf. Die Voraussage, dass das Karoer Zweier-Doppel eigentlich das stärkere sei, bewahrheitete sich: Es bezwang Mandelsperger/Haas in vier Sätzen, Wasserburgs “Senioren-Doppel” Unterberger/Oesterheld hingegen konnte das Einser-Doppel der Gäste in fünf Durchgängen niederringen. Anschließend hatten Hell/Schoon wenig Chancen gegen ihre Gegner.
Böse Zungen behaupteten später, die Innstädter hätten das Spiel bis zum 1:1 ausgeglichene gestaltet – so war es aber auch. Überraschend deutlich mussten sich sowohl Johannes Unterberger als auch Fimp Mandelsperger im ersten Paarkreuz geschlagen geben. Man wusste zwar, dass es sich bei Hanel und Schmid um sehr starke Gegener mit Top-Bilanzen handelte, doch die Klarheit der Niederlagen ließ wenig Gutes hoffen. Der Wasserburger Fanblock war bereits deutlich ruhiger geworden.
Das mittlerer Paarkreuz war also gefordert, sollte das Spiel nicht schon vorzeitig entschieden werden. Philipp Hell und Matthias Oesterheld kämpften sich dann auch in ihre Spiele, doch während Oesterheld den jungen Frömel am Ende entnervt hatte und im Entscheidungsdurchgang mit 11:4 die Oberhand behielt, zog Hell nach vier Sätzen den Kürzeren. Doch das hintere Paarkreuz Heiner Schoon und Peter Haas, auf dem vor der Partie große Hoffnungen gelegen hatte – hatte man doch dort Großkaros vermeintliche Schwäche entdeckt – fand überhaupt nicht ins Spiel und verlor jeweils glatt mit 0:3. Haas fühlte sich dabei an dunkle Zeiten aus der Vorrunde erinnert.
Damit war die Partie endgültig vorentschienden. Unterberger und Mandelsperger konnten ihren Gegnern zwar noch jeweils einen Satz abnehmen, und bei Mandelsperger wäre mit ein wenig Glück durchaus noch mehr drin gewesen, zudem hatte Oesterheld auch den zweiten Jungstar der Gäste am Rande der Verzweiflung, doch nach etwas mehr als zwei Stunden war die Partie mit 2:9 verloren.
Während die Gastgeber gar nicht mal überschwänglich jubelten – zu klar und zu leicht war dieser Sieg ihnen gefallen – leckten die Wasserburger ihre Wunden und mussten den mitgebrachten Sekt wieder mit nach Hause nehmen. Man gratulierte fair den Gegnern zu ihrem Erfolg und nahm sich vor es ihnen in der kommenden Saison nachzumachen.

Philipp Hell

Das Stenogramm:
Großkarolinenfeld II Wasserburg IV Ergebnis
Hanel/Schmid Unterberger/Oesterheld 13:15, 11:9, 11:8, 9:11, 8:11
Gromm/Frömel Mandelsperger/Haas 11:9, 8:11, 11:9, 11:4
Ehlert/Inninger Hell/Schoon 11:8, 11:9, 11:6
Hanel Mandelsperger 11:7, 11:3, 11:6
Schmid Unterberger 11:8, 11:7, 11:9
Gromm Hell 11:2, 8:11, 11:5, 11:9
Frömel Oesterheld 3:11, 11:8, 11:6, 7:11, 4:11
Ehlert Haas 11:4, 11:4, 11:3
Inninger Schoon 11:6, 11:4, 11:3
Hanel Unterberger 11:2, 4:11, 11:5, 11:7
Schmid Mandelsperger 7:11, 12:10, 11:4, 11:7