Etwas überraschend siegte der an Position 6 in der “Zweiten” spielende Samson Kröff beim im berühmt-berüchtigten Udo-Laube-Positionssystem ausgetragenen alljährlichen Eröffnungsturnier. Am Ende konnte er sich als einer von zwei im Turnierverlauf ungeschlagenen Spielern vor Michael Kölbl und Werner Fenzl den Pokal sichern.

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Auf dem Siegertreppchen (von links): Michael Kölbl, Samson Kröff, Werner Fenzl

“Damit hab ich ja nicht gerechnet!” – Noch nicht einmal zum Feiern beim Inder konnte Turniersieger Samson Kröff nach Ende des Turnieres mitkommen, stattdessen hatte er vorher für eine Geburtstagsfeier zugesagt. Und etwas überraschend kam der Titelgewinn für ihn ja schon: Zwar ist ja das Gute an dem von Turnierorganisator Udo Laube ausgeklügelten Turniersystems, dass prinzipiell jeder  Spieler gewinnen kann, da man entsprechend seiner Ranglistenposition nominell stärkere oder schwächere Gegner gekommt. Tatsächlich aber hieß der Turniersieger das letzte Mal im Jahr 2001 weder Udo Laube noch Adrian Gluchow. Letzterer hatte auch vor Jahresfrist nach seinem zweiten Erfolg hintereinander den Wanderpokal behalten dürfen, fehlte aber beim diesjährigen Turnier. Somit wurde für den neuen Wanderpokal auch noch ein neuer Sieger gesucht.

Favorisiert war naturgemäß beinahe die komplette erste Mannschaft, die sich dann aber gegenseitig nach und nach besiegte: Michael Kölbl kassierte bereits in seinem ersten Spiel eine 0:3-Klatsche gegen Mannschaftskollege Udo Laube, der wiederum trennte sich zwei Mal nur unentschieden bevor er gegen Carsten Link aus der “Zweiten” unterging. Kilian Orschau musste viele Federn lassen und Andy Gartner hatte im Turnierverlauf nicht nur mit den Gegnern sondern auch noch mit seiner Schulter zu kämpfen, zum letzten Spiel gegen Laube trat er gar nicht mehr an.

So gab es nach fortgeschrittener Zeit im Turnier nur noch zwei ungeschlagene Spieler, nämlich die beiden Rotter Kröff und Markus Reitberger. Reitberger, Neuling in der ersten Mannschaft, blieb auch bis zum Ende unbesiegt, musste sich bei vier Remis in sechs Partien jedoch mit Rang sechs begnügen. Eines dieser Unentschieden war gegen seinen Freund Kröff gewesen, der sonst noch keine Punkte abgegeben hatte.

So kam es in einem der letzten Spiele des Turniers zwischen Kröff und dem ebenfalls jungen Jakob Heindl zu folgender Situation: Ein Sieg oder ein Unentschieden würde Kröff gegen den in der Rangliste fünf Positionen höher eingeschätzen Gegner reichen, bei einer Niederlage jedoch müsste er sich mit Platz zwei begnügen – der Titel ginge dann an Heindls Cousin Michi Kölbl, der sich nach der erwähnten Auftaktniederlage schadlos gehalten hatte und mit 10:2 Punkten seine Spiele bereits beendet hatte. Gleichzeitig winkte Heindl bei einem Erfolg noch der Sprung auf Platz drei und damit aufs Siegertreppchen.

In dem Wissen um die enge Situation entspann sich dann auch ein enges Spiel, in dem Kröff mit Erreichen der 2:1-Satzführung den Sack zumachte. Dass der vierte Durchgang an Heindl ging war insofern belanglos, Samson Kröff gewann das Turnier unbezwungen bei gleicher Punktezahl auf Grund eines mehr gewonnen Satzes – sein erster Titel und sogar sein erster Podestplatz im Wasserburger Herrenbereich.

Dritter wurde wohl zu seiner eigenen Überraschung Werner Fenzl, er hatte bei vier Siegen und zwei Niederlagen ein eher unauffälliges Turnier gespielt und sicherte sich die “Bronzemedaille” gegenüber mehreren punktgleichen Konkurrenten auf Grund der besten Satzdifferenz. Einer dieser Spieler war Turnierleiter Udo Laube, der etwas enttäuscht konstatieren musste, dass er, obwohl es dieses Jahr erstmals für die besten Vier Verzehrgutscheine gab, als Fünfter leider leer ausging.

So endete ein gelungener Abend in der Wasserburger Hauptschul-Turnhalle, an dem als einziger Wermutstropfen zu verzeichnen war, dass die Wurstsemmeln zu früh aus waren – die Amanns wurden sehnsüchtig vermisst!

Philipp Hell

Die detailierten Ergebnisse finden sich unter “Statistiken”, die Bilder des Turniers unter “Fotos”.