Die Vierte startet mit einem knappen Sieg über Schlusslicht Prutting in die Rückrunde – dank einer überzeugenden Doppel-Leistung. Das gab es auch schon lange nicht mehr. Dabei stand die Partie aufstellungstechnisch unter keinem guten Stern.
Denn es fehlten: der als neue nominelle Nummer 1 ins Team gerückte Harry Haberl, der wohl im Laufe der Rückrunde wieder einsteigen will; die Nummer 2 Peter Haas; die Nummer 3 Fimp Mandelsperger; die Nummer 7 Werner Trepesch. Da es auch bei den möglichen Ersatzspielern einige Nichterreichbare gab, trat – neben praktisch-Stammspieler Valentin Wilker sowie oft-Aushelferin Vroni Amann – auch noch Dominik Linner an, der bereits beim glücklichen 8:8 in der Hinrunde in Prutting mitgewirkt hatte. Glücklicherweise hatten auch die Gäste eine vogelwilde Aufstellung zu bieten, ein lustiger Abend bahnte sich an.
Der Auftakt nach Maß – für die Wasserburger – eine seltene Ausnahme kam dann in Form von zwei Doppelsiegen: Waren Thomas/Till als Einserdoppel klar favorisiert und wenig gefordert, so konnte das Zweierdoppel Hell/Amann an seine letzten Erfolge anknüpfen un überraschend in fünf Sätzen Pruttings Spitzenduo besiegen. Nur die beiden jungen Wilker/Linner verloren ihr Spiel und vergaben eine frühe klare Führung.
Im vorderen Paarkreuz hatten Captain Daniel Thomas und der zuletzt formstarke Philipp Hell schon öfters gemeinsam gespielt, dies aber zu alten Tagen in der fünften Mannschaft und ein Liga niedriger. Nun gab es durchaus ansprechende Gegner: Thomas überzeugte gegen den unangenehmen Penholder-Spieler Fortner nur im oberen Dezibelbereich (0:3), Hell kam gegen den deutlich schwächeren Zweier zu einem Viersatzerfolg.
Auch in der Mitte ein geteiltes Bild: Matthias Till rang seinen Gegenüber im fünften Satz nieder, Valentin Wilker blieb in seinem Match ohne jede Chance. Besser machte es dann etwas überraschend das hinter Paarkreuz: Sowohl Amann als auch Linner hatten ihre Gegner über weite Strecken im Griff und gewannen jeweils mit 3:1.
Mit dieser 6:3-Führung sah die Welt doch soweit in Ordnung aus. Die zweite Runde im ersten Paarkreuz bestätigte zunächste die unterschiedliche Stärke der Gegner, denn diesmal hieß es für Thomas 3:1 und für Hell 0:3. Ein äußerst souveräner Auftritt von Mathias Till, der seinem verärgerten Gegner wirklich nicht den Hauch einer Chance ließ sicherte den Gastgebern somit den achten Punkt. Doch noch gaben die Pruttinger nicht auf.
Für Wilker erwies sich auch in seinem zweiten Einzel das mittlere Paarkreuz als noch zu stark, und auch das hintere Paarkreuz konnte nicht noch einmal überzeugen. Beide Spiele gingen verloren, es stand nur noch 8:7, das Schlussdoppel musste entscheiden. In diesem lieferten Thomas/Till, die sich in dieser Saison als eingespieltes Doppel auch schon den ein oder anderen Schnitzer erlaubt hatten, eine wirklich starke Leistung ab. Gerade im vierten Satz, als das Spiel nach 2:0-Führung noch zu kippen drohte, packte Till seine besten Schläge aus und auch Thomas’ Rückhand-Klatschbälle flogen den Pruttingern öfters um die Ohren. Erwähnt sei aber auch, dass zum Knackpunkt in diesem Satz sicherlich ein Punkt der Wasserburger gehörte, bei dem der Ball die Kante nur noch hauchzart striff. Eine ähnliche Situation (und auch einige andere Kantenbälle) hatte Pruttings Einser bereits in seinem zweiten Einzel hinnehmen müssen, diesmal kommentierte er knapp: “Des regt mich auf.”
Den Wasserburgern hingegen war es herzlich egal, der insgesamt verdiente Sieg gegen das – allerding auch nicht zum Maßstab dienende – Schlusslicht vertreibt das Abstiegsgespenst weiter in seine düstere Ecke. Nächste Woche gegen Rott (dann wohl auch wieder mit Haas) kann der Klassenerhalt wohl schon so gut wie klargemacht werden. Und sollte Urgestein Harry Haberl bald für die Vierte an der Platte stehen, wäre das mit Sicherheit auch eine enorme Verstärkung. Thomas und Hell spielen nämlich auch gerne im mittleren Paarkreuz.
Philipp Hell