Es gibt Sporthallen in unserem Landkreis, da „wendet sich der Gast mit Grausen“, (trotzdem muss er seine Pflichtspiele abarbeiten). Solch ein Ort ist die alte enge hässliche Halle in Schlossberg. Entsprechend voller dunkler Ahnungen betrat dann auch das Team der Dritten diese Stätte zum ungeliebten Montagabendpunktspiel gegen Schlossbergs Dritte.
Und es kam so, wie einige in ihren düsteren Vorahnungen befürchteten. Hinzukam, dass Sepp Berger, der aktuell Beste im Team, noch von seiner schweren Grippe gezeichnet war und Reiti seine Schlappe vom Kreisranglistenturnier noch in den Knochen steckte. Nur Oesterheld war nach seinem Sieg vom Samstagturnier noch ein wenig euphorisiert. Doch es half nichts: Rasch geriet die in der Rückrunde noch unbesiegte Dritte dann auch sofort in Rückstand.
1:4 hieß es, ehe man so richtig warm war. Nur das noch unbezwungene Doppel mit dem doppelten Berger konnte seine Serie halten. Auch die ersten zwei Einzel gingen verloren, obwohl sonst auf das vordere Paarkreuz bislang stets Verlass war. Doch es kam noch schlimmer, wenig später hieß es 2:6, denn auch Unterberger und der sonst so zuverlässige Feldmann verloren ihre ersten Einzel. Nur Markus Kloo konnte dagegen halten. Dann quälte sich Oesterheld zu einem mehr als mühevollen 3:2 Sieg gegen Schlossbergs Senior Thalmeier. Ein Spiel, das an Unattraktivität kaum zu überbieten war (nur vergleichbar mit der zweiten Partie von Feldmann gegen denselben Spieler).
Und das Elend ging weiter: 4:7 war der nächste Zwischenstand nach Reitis Kampf- und Arbeitssieg und Sepps zweiter Niederlage. Zum Glück konnte Johannes seine zweite Partie für sich entscheiden, dafür verlor aber Markus Kloo, nun hieß es 5:8 und die erste Saisonniederlage war zum Greifen nah. Doch das Team fightete von jetzt an um jeden Ball. Zwar quälte sich Matthias nach 2:0 Satzführung erneut über die volle Distanz und stand am Rande einer Niederlage. Doch mit Glück und Kampfgeist schaffte er ein 12:10 im fünften Satz. Ähnlich erging es einen Tisch weiter Markus Feldmann, der nach schier endlos erscheinender Quälerei als Sieger von der Platte gehen konnte.
Nun musste das Schlußdoppel entscheiden mit einem völlig erschöpften Berger und einem ständig vor sich hin schimpfenden unzufriedenen Reitberger. Auf der anderen Seite stand ein ebenfalls kranker Manfred Winterstetter, der nach ärztlicher Meinung gar nicht hätte spielen dürfen. Es entwickelte sich trotz dieser Handikaps eine abwechslungsreiche, spannende Partie, in der das Wasserburger Duo zumeist hinten lag, um sich dann wieder heran zu kämpfen. Es ging in den fünften Satz, die Spannung und damit auch die Nervosität der Beteiligten war kaum noch zu steigern. 10:8 lag man vorn, vergab zwei Matchbälle, hatte dann den ersten Matchball gegen sich und konnte doch noch dank des Mutes der Verzweiflung mit 13:11 siegen. Sepp war völlig am Ende und Reiti lag fertig am Boden. Doch das fast nicht mehr für möglich gehaltene Unentschieden war geschafft. Was es allerdings wert ist, wird sich erst in den letzten entscheidenden Endspiel-Partien gegen Prien und Endorf zeigen.
Ein denkwürdiger Tischtennisarbeitsabend mit einem glimpflichen Ausgang ging weit nach 23.oo Uhr zu Ende. Kuriosum am Rande: nach Sätzen lag man mit 29 zu 33 hinten, nach Bällen aber mit 580 zu 566 vorn. Stolze 24 Minuspunkte konnte Sepp Berger am Ende für seinen Einsatz zahlen, dass er trotz seiner Grippe das Team nicht im Stich gelassen hatte.
Ein Gruß nach Schlossberg: Von uns allen die besten Genesungswünsche an den fairen Sportsmann Manfred Winterstetter. Viel Glück!
Matthias Oesterheld
M. O.
Mut der Verzweiflung?? Des waren 3 astreine Topspins im Schlussdoppel.. ok der erste mit Unterstützung des Netzes 🙂
Wahnsinn. Danke für die tolle Schilderung des Spielverlaufs.
Unsere Halle ist eventuell nicht die schönste, neuste und größte, aber
eure Halle ist nun auch nicht viel besser als unsere. Und wir haben den Pluspunkt das es bei uns Duschen gibt die auch warmes Wasser “ausspucken” und keine umgedrehten Wasserhähne 😀
Ansonsten nehmen wir auch gerne kampflos die Punkte entgegen (nur als Tipp für die kommende Saison). 🙂