Die leicht verstärkte fünfte Mannschaft (bestehend zu 50% aus Jugendspielern) bestreitet das Spiel der Vierten in Babensham durchaus anständig, kann die bedeutungslose 5:9-Niederlage jedoch nicht verhindern.
Beide Mannschaften längst gerettet, doch mit offenkundig unterschiedlichen Voraussetzungen: Traten die gastgebenden Babenshamer doch mit ihren Nummern 1-3 an (was selten genug geschieht) und waren auch sonst alles andere als schlecht aufgestellt, so mussten die Gäste aus Wasserburg neben den Langzeitverletzten auch noch die kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfälle von Captain Thomas sowie Haas verkraften. Somit kamen neben den ohnehin ständig eingesetzten Wilker und Jugendspieler Linner auch noch Michael Misch und der junge Kilian Schumacher zum Einsatz.
Umso erstaunlicher, dass die Gäste die Partie zunächst ausgeglichen gestalten konnten. Das neu formierte Doppel Mandelsperger/Hell empfahl sich souverän für weitere Aufgaben, Wilker/Linner unterlagen Babenshams Einser-Doppel erst im Entscheidungssatz.
Nach dem 1:2-Doppelrückstand kam es nun unter den Augen des trotz Verletzung anwesenden Mannschaftsführers zu zwei äußerst spannenden Begegnungen im ersten Paarkreuz. Konnte Fimp Mandelsperger – wie bereits auf der Hinfahrt angeküdigt – trotz 2:0 Satzführung den finalen Satz nicht gewinnen, so sorgte Philipp Hell mit seinem am Ende auch etwas glücklichen aber durchaus verdienten Fünfsatz-Erfolg gegen Robert Eckerl – welcher gemeinhin als der beste Mann der Liga gilt, bisher hatte er diese Saison erst ein Spiel verloren – für ein weiteres deutliches Ausrufezeichen. An Anekdoten interessierten Zeitgenossen sei berichtet, dass Eckerl bereits im vorhergehenden Doppel sichtlich gernervt und unzufrieden mit seiner Leistung war, dass er nach dem Verlust der ersten beiden Punkte (!) des Spiels sein Motto auf “Verlier wenigstens mit Anstand” reduzierte, sich ununterbrochen erklärte, dass man gegen diesen Gegner durchaus verlieren könne, nur eben der Anstand etc. – dass er aber bei Matchball für den Gegner dann meinte: “Da ist noch nichts verloren!” Es kam jedoch anders.
Starke Leistungen in der Mitte brachten Wasserburg dann sogar in Führung: Misch hatte seinen Mann überraschend klar im Griff, Wilker musste sich im Spiel gegen Babensham Dame erst seiner vollen Hosen entledigen bevor er im fünften Satz doch noch gewann – sein erster Sieg im mittleren Paarkreuz in dieser Spielzeit.
Im hinteren Paarkreuz erwies sich Babensham dann allerdings als zu stark für die beiden Jugendspieler aus der Innstadt, auch wenn Dominik Linner seinen Gegner immerhin bis ans Limit forderte.
Also wieder ins erste Paarkreuz, und hier sollte es an diesem Abend eben auch nicht ohne Fünfsatzmatch gehen. Mandelsperger bot gegen Eckerl eine starke Leistung, konnte seine mentale Schwäche im Schlusssatz aber nicht überwinden und verlor diesen klar, auch wenn Eckerl hier erneut am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand. Letzterer beendete anschließend auch umgehend seine persönliche Saison.
Besser machte es Hell, der von Raab zunächst zwei Sätze lang beherrscht wurde, sich dann aber taktisch umstellte. Zwar waren einige glückliche Punktgewinne dabei (zum Beispiel wird der Ball zum Gewinn des vierten Satzes, ein übler Kantenball aus einer Ballonabwehr, dem ein oder anderen noch länger im Gedächtnis bleiben), am Ende konnte er aber auch im Entscheidungssatz noch einen Rückstand drehen und seinen persönlichen Abend mit dem zweiten Sieg veredeln.
Noch war also zumindest ein Unentschieden drin für die Gäste, und Wilker hätte auch durchaus seinen zweiten Erfolg im mittleren Paarkreuz auf dem Schläger gehabt, konnte aber nach egalisiertem 0:2-Rückstand im Schlusssatz nichts mehr zusetzten. Michi Misch verlor am Nebentisch taktisch beratungsresistent gegen Babensham Dame.
Linners schöner Sieg gegen Babenshams Nummer 6 half nichts mehr, da für Schumacher auch in seinem zweiten Einzel nichts zu gewinnen war.
So schloss die 5:9-Niederlage mit den durchaus sympathischen Worten von Robert Eckerl an Valentin Wilker, er solle doch seinem Vater “Grüße von dem Psychopathen aus Babensham” ausrichten.
Die Babenshamer sind nun auf einen Punkt an die immer noch auf Rang 5 liegende Vierte herangerückt, doch vielmehr nach oben oder unten geht für beide Mannschaften ohnehin nicht. In den beiden abschließenden Spielen gegen die Topteams aus Soyen und Schechen geht es auch nur um die Ehre, doch die abzusehende Aufstellung am Mittwoch gegen Soyen schien nicht wirklich sehr ander zu sein als an diesem Freitagabend, an dem Wasserburgs erste Paarkreuz den Abend gemütlich gemeinsam mit den Gastgebern beim Wimmerwirt zu asiatischem Essen (!) ausklingen ließ. Die angebotenen Muscheln sollen dort jedoch nicht alle probiert haben…
Philipp Hell
Eine sehr amüsante Spielbeschreibung, bei der man sich nach dem Lesen, und wenn man die beteiligten Personen kennt, die Emotionen in der Halle bildhaft vorstellen kann, sehr gelungen Philipp. Ganz sorgenfrei im Abstiegskampf war Babensham zu diesem Zeitpunkt noch nicht, und somit hatte das Spiel für uns schon noch eine “gewisse” Bedeutung. Zudem waren wir in der Vorrunde ohne 1-3 angetreten, und wir wollten natürlich vermeiden, dass ihr eure Sportkameraden aus der Nachbargmoa nicht mehr kennt.