Wer wie ich einer der leider immer noch wenigen Zuschauer der ersten Mannschaft bei ihren Heimspielen ist, kann sich zwar über z.T. ausgezeichnetes Tischtennis freuen, aber nicht über die Spielergebnisse der Ersten. (Auch der dauerverletzte Udo Laube fand sich am Freitag unter den Zuschauern, konnte aber nichts positives über seinen Gesundheitszustand berichten und dürfte weiter nicht zur Verfügung stehen).
Noch immer steht kein einziger Sieg auf dem Habenkonto, lediglich zwei Pünktchen aus zwei Unentschieden sind vorzuzeigen. Daher steht man unverändert in der dritten Bezirksliga auf dem dritten Abstiegssplatz. Nun ging auch das miteintscheidende Abstiegsduell gegen den direkten Tabellennachbarn aus Laufen trotz Bestbesetzung deutlich mit 9:4 verloren.
Auch unsere neue Nr. Eins Ulli Hipler konnte daran leider nichts ändern. Obwohl er menschlich bestimmt eine Verstärkung des Teams darstellt, konnte er bislang trotz großen Kampfgeistes in der Rückrunde erst einen einzigen Sieg erringen. Auch in der Partie gegen Laufen war dies nicht anders. Gut gespielt, toll gekämpft und dennoch beide Einzel verloren. Ganz ähnlich erging es gegen Laufen dem aktuell Zweiten Jakob Heindl. Trotz starker Gegenwehr verlor er beide Einzel im vorderen Paarkreuz. Allerdings kann er in dieser Saison zumindest schon drei Siege vorweisen.
Besonders spektakulär sind zumeist die Spiele des Youngsters Maxi Ass, der gegen Laufen mal wieder seine zwei Seiten zeigte. Großartige Bälle wechseln sich mit leichten, scheinbar überflüssigen Fehlern ab. Diese leichten Returnfehler waren es denn auch, die ihn in seiner ersten Partie trotz einer 9:5 Führung im umkämpften fünften Satz noch den sicher geglaubten Sieg kosteten. Denn sein Gegner gönnte ihm kein solches Gegengeschenk und siegte am Ende glücklich mit 14:12. Doch eine von Maxis Stärken ist es inzwischen, dass er solch einen Ärger positiv in erhöhten Kampfgeist ummünzen kann. Und diese zusätzlichen Prozentpünktchen gaben dann im zweiten Einzel, das ebenfalls über die volle Distanz ging, zu seinen Gunsten den Ausschlag. Allerdings war diese Partie zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr spielentscheidend, denn man lag bereits schier aussichtslos mit 3:8 zurück.
Überzeugend erneut die bärenstarke Leistung von Kilian Orschau, der in der Rückrunde erst einmal verlor und seine Gegner phasenweise beinah überrollt. Er hat mit 6:1 die mit Abstand beste Rückrunden-Bilanz vorzuweisen.
Auch Adrian konnte an diesem Freitag zeigen, welch großen Verlust sein zeitweiliges Fehlen in der Rückrunde für das Team bedeutet. Seine Schmetterbälle haben eine solche Geschwindigkeit, dass ein ungeübtes Auge Mühe hatte, noch zu sehen, ob der Ball die Platte noch so grade streifte oder eben nicht. Trotz gelegentlicher Luftlöcher spielte er beinah wie in besten Zeiten, hatte aber das Pech an diesem Abend, zwei mehr als gleichwertige Gegner auf der anderen Seite vorzufinden. So reichte es nur zu einem Sieg und einer Niederlage. Michi Kölbl spielte das erste Mal in dieser Rückrunde im Team, war aber ohne echte Chance. Ihm merkt man am ehesten die fehlende Spielpraxis an.
So bleibt nur das Fazit: in dieser Form dürfte die Erste in ihren letzten drei Partien sich wohl nicht mehr auf den Relegationsplatz retten können. Denn selbst bei einem möglichen Sieg gegen den Tabellennachbarn Chieming und damit Punktegleichstand dürfte man das deutlich schlechtere Satzverhältnis nicht mehr ausgleichen können. Was dieser fast sichere Abstieg für die Mannschaft und auch für die gesamte Abteilung bedeutet, ist noch nicht absehbar.
Matthias Oesterheld