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Die abschließenden beiden Spiele galt es für die Vierte anständig zu bestehen. Gegen Tabellenführer Soyen gelang das deutlich besser als eine Woche später gegen den dann neuen Tabellenführer aus Schechen.

Gegen die allerdings wenig motivierten Spitzenreiter aus Soyen (die Soyener wollen nach der bösen letzten Saison in 2. Kreisliga gar nicht wieder aufsteigen), zeigte die Vierte was eigentlich drin gewesen wäre in dieser Spielzeit, wenn man konstant mit einer guten Aufstellung angetreten wäre. Mit der Stamm-Nummer 1-4 gewann man völlig verdient mit 9:5.

Gegen die Soyener Material-Spieler (allein der junge Nachwuchsmann auf Position 6 weiß anscheinend was ein anständiger Tischtennisschläger ist), gelang ein guter Doppelauftakt. Das Duo Mandelsperger/Hell durfte nach zuletzt guter Leistung erneut das Einserdoppel geben und holte auch sicher den ersten Punkt. Parallel konnten Haas/Wilker gegen das sehr starke Familie-Schex-Doppel erstmals einen gemeinsamen Sieg erringen. Schade, dass Thomas/Misch hingegen im fünften Satz unterlagen.

Diese einmal herausgespielte Führung konnte dann bis zum Ende gehalten werden. Vorne konnten sowohl Haas als auch Mandelsperger Wimmer locker besiegen, hatten gegen Langnoppe Schex junior aber das nachsehen. In der Mitte taten sich die favorisierten Wasserburger Thomas und Hell viel schwerer als gedacht, Hell unterlag am Ende Schex senior (wobei sogar der sonst zwischen den beiden übliche fünfte Satz entfiel), Thomas sicherte aber zwei weitere Punkte. Hinten konnte Valentin Wilker zwei souveräne Punkte holen, allein Ersatzmann Misch blieb ohne Punkte.

Auch ohne extra einen Man-of -the-match zu küren, war das sicher eine der besten Saisonleistungen des Teams um Captain Thomas, Soyen wurde damit von der Tabellenspitze verdrängt.

So kam es, dass man zum letzten Spiel der Saison eine Woche später zum neuen Tabellenführer aus Schechen reisen musste. Aufgeschreckt durch den Sieg der Innstädter gegen Soyen hatten die  Schechener so viel Respekt bekommen, dass gar der alte Recke Parizek nach zweijähriger Pause ausgegraben wurde um zumindest in den Doppeln auszuhelfen und den avisierten Aufstieg (den zweiten hintereinander) unter Dach und Fach zu bekommen.

Doch eng sollte es an diesem Abend nie werden. Ohne Peter Haas angetreten (der hatte sich wenige Tage zuvor bei einer Feierlichkeit selbst außer Gefecht gesetzt), dafür mit dem fast schon zum Stammspieler gereiften Jugendlichen Dominik Linner (extra von Captain Thomas vom Punktspiel der ersten Jugend aus Babensham abgeholt), waren dies Wasserburger diesmal einfach nicht gut genug. Ein schneller 0:3-Rückstand sorgte für klare Verhältnisse, die sich auch nicht mehr ändern sollten.

Zumindest im vorderen Paarkreuz konnten die Matches offen gestaltet werden: Hell besiegte Schechens Ersatz-Nr. 1 in fünf Sätzen, allerding nicht – wie Captain Thomas richtig bemerkte – weil er am Ende der Bessere gewesen wäre, sondern weil er am Ende einfach weniger Fehler machte – Tischtennis kann manchmal so einfach sein. Mit seiner eigenen Leistung war Thomas hingegen ganz und gar unzufrieden, wie er auch die ganze Halle lautstark wissen ließ (nicht zu vergessen die genommene Auszeit beim Stand von 3:6 im zweiten Satz). Etwa unglücklich verloren hinten Vroni Amann in vier und Dominik Linner in fünf Sätzen.

Den Schlußpunkt setze dann das vordere Paarkreuz mit zwei aufregenden Bemerkungen. Das Spiel Größwang-Hell war jedoch nur im Vorfeld aufregend, traten doch hier – zumindest den Saison-Siegen gemäß – die derzeit besten Spieler der Liga an. Der Schechener zeigte bei seinem äußerst klaren Dreisatz-Erfolg jedoch ziemlich deutlich, auf wen diese Bezeichnung wenn überhaupt zutraf.

Nebenan haderte Fimp Mandelsperger nicht nur mit sich und dem jungen Gegner, sondern vor allem auch dem Schiedsrichter – sein eigener Kapitän. Denn bei 2:0-Satzführung uns Spielstand von 7:8 wurden Mandelsperger drei Ballwechsel hintereinander per “Stopp” abgebrochen, die gerade mit einem Punktgewinn für ihn endeten. Fürchterlich erregt verlor er den Satz noch und schenkte auch den daruaffolgenden absichtlich mit 0:11 her. Eigentlich hatte er auch im fünften Satz keine Luste mehr, vergab die ersten Punkte erneut mit Absicht, bekam dann aber zwei, drei leichte Punkte, und plötzlich packte ihn wieder solch ein Ehrgeiz, dass er Satz und Spiel noch knapp für sich entschied. Sein sichtlich irritierter Gegner zog betröppelt von dannen und ließ sich auch von der Entschuldigung nicht mehr aufhalten.

So endete die Saison für Wasserburg auf einem den Leistungen entsprechenden fünften Rang. Ohne die beiden Rotter fuhr man dann direkt nach Wasserburg um mit den nach und nach eintreffenden Spielern einer – angeblich immer noch existenten – ersten Mannschaft sowie der leutseligen zweiten Mannschaft den Abschluss der Spielzeit zu begehen. Der Abend endete trotz allem erneut ohne eine Wahl zum “Man-of-the-Match”.

Philipp Hell