Es sah nach klaren Verhältnissen aus: der Zweite gegen den Siebenten, Kolbermoor 4 gegen Wasserburg 2. Doch es kam alles ganz anders und entwickelte sich zu einer der spannendsten Partien dieser Saison in der ersten Kreisliga. Ein Zuschauer berichtet:
Es war ein Glücksfall, an diesem Abend in der Wasserburger Hauptschulhalle Zeuge zu werden eines wahren Tischtenniskrimis, der nach dramatischen Spielen und 3 Stunden mit einem gerechten Unentschieden endete. Dieser eine Punkt kann sich für das Team im Abstiegskampf noch als überaus wertvoll erweisen.
Als die Kolbermoorer eintrafen, rieb man sich verwundert die Augen. Hatten da zwei Väter ihre Söhne mitgebracht? Doch nein, es erwies sich, das „die Wundertüte der Liga“ mit einem 12jährigen und einem 14 jährigen im vorderen Paarkreuz antraten, beide Bayerligajugend-spieler, beide über 1600 TTR-Punkte. Diese Aufstellung sollte sich für diesen Abend als mitentscheidend erweisen, denn gegen die zwar punktemäßig weit dahinterliegenden, dafür aber an Erfahrung unendlich reicheren Wasserburger Routeniers Helge Wilker und Fe Fenzl konnten die Jungen nichts gewinnen. Sowohl Fe als auch Helge zeigten aber auch unglaublich sicheres und taktisch kluges Tischtennis und siegten in beiden Partien jeweils mit 3:1 –nur Helge im zweiten Spiel gegen den 12jährigen türken Önder gewann sogar 3:0. Dabei zeigten die Youngster durchaus ihre jugendlich unbekümmerte Tischtennisklasse.
Nach den Doppeln lag man noch 1:2 hinten, hier zeigte das neue Duo Samson/Johannes eine starke Leistung und siegte mit 3:1.
Samson verlor anschließend sein Einzel im mittleren Paarkreuz gegen den kämpferischen Kolbermoorer Mayer und dann kam Reiti, Er verlor in seiner Partie gegen einen guten Thomas Wauer den 1ten Satz unglücklich 14:16, nachdem er auch schon mehrere Satzbälle abgewehrt hatte, den Zweiten genauso unglücklich 13:15, auch hier hatte vorher er Satzbälle abgewehrt und im Dritten dann erneut unglücklich 8:11. Jeder Einzelne Punkt wurde erbittert umkämpft. Und auch in der zweiten Partie agierte Reiti ähnlich kämpferisch und ähnlich unglücklich. Diesmal wurde es gegen Mayer noch enger, und ging über Einstand: 14:16 im ersten Satz, 14:12 im zweiten, 12:10 im Dritten, 10:12 im Vierten. Im fünften Entscheidungssatz ging Reiti dann ein wenig die Puste aus und er verlor nach bravourösem Kampf mit 6:11.
Auch Samson verlor im fünften umkämpften Satz nachdem er bereits zwei Matchbälle vergab, äußerst unglücklich mit 10:12. Beide wurden so an diesem denkwürdigen Abend trotz großen Kampfgeistes zu tragischen Helden.
Dafür konnte Johannes Unterberger an diesem Abend für gleich zwei Überraschungen sorgen. Er besiegte zuerst den starken Lobenhofer mit 3:1 und dann beim Zwischenstand von 6:8 in der zweiten Partie die wiederum über 5 spannende Sätze ging, den noch stärkeren Frank Berger, mit 11:8 im Entscheidungssatz. Noppi zeigte in diesen Partien seine wohl bislang besten Leistungen. Die wurden aber auch gebraucht, denn dazwischen verlor Sepp Berger beide Partien klar mit jeweils 0:3. Ihm merkt man seine kaum überwundenen Verletzungen noch deutlich an.
Die Entscheidung beim Stand von 7:8 fiel dann im Schlußdoppel, wo die zwei „Alten“ Helge und Fe gegen das Einserdoppel der Kolbermoorer antraten. Sie siegten mit all ihrer Routine am Ende recht klar mit 3:1 und so kam zum erwähnten gerechten und bejubelten 8:8.
In dieser Form bleibt die Zweite zu Recht im Mittelfeld der ersten Kreisliga und dürfte, ein Sieg gegen den Tabellenletzten Prien vorausgesetzt, alle Abstiegsängste beseitigt haben.
Matthias Oesterheld, 21.3.13
Danke Matthias,
ein wirklich schöner Bericht über ein spannendes und mit ein wenig Glück sogar zu gewinnendes Match. An dieser Stelle muss auch einmal ein Lob an die übrigen Mannschaften ausgesprochen werden. Das bisherige Gesamtergebnis konnte nur dadurch erreicht werden, weil man sich Mannschaftsübergreifend wann immer nötig ausgeholfen hat, und die Erste darauf verzichtet hat immer mit “Bestbesetzung” anzutreten. 🙂 😉
Am besten hat mir die Stelle “Fe Fenzl” gefallen 🙂