Am vergangenen Freitag kam es in der Wasserburger Hauptschulturnhalle zum Aufeinandertreffen des Vorletzten gegen den Letzten der dritten Kreisliga: Wasserburg IV gegen Soyen II. Ein Sieg war ganz klar Pflicht, wollte man im Kampf gegen den Nichtabstieg noch irgendeine Rolle spielen. Die bislang punktelosen Soyener sollten aber nicht unterschätzt werden, da sie bereits 4 Spiele 7:9 verloren hatten und mit etwas mehr Glück auch etwas höher in der Tabelle positioniert sein könnten. Interessanterweise scheinen die Soyener allerdings ihren Mengenrabatt auf Materialbeläge verloren zu haben, da die meisten von ihnen mit scheinbar „normalen“ Schlägern spielten. Auf Wasserburger Seite konnte eine Sensation verzeichnet werden, im 9. Versuch schafften es Thilo & Kili beide gleichzeitig bei einem Ligaspiel anwesend zu sein, was zur Folge hatte, dass man mit nur einem Ersatzspieler antreten musste – die Zeichen standen auf Sieg.
Um gewohnte Strukturen zu brechen und Abwechslung in den von traditionellen Werten geprägten Alltag des gewöhnlichen Bericht-Lesers zu bringen, folgt nun statt der klassischen zeitlich chronologisch geordneten Berichterstattung eine Einzelkritik der Wasserburger Spieler.
Doppel 1 Götz/Schumacher: Beide zeigten im Doppel ihre beste Saisonleistung und machten die Niederlagen der letzten Wochen fast vergessen. Souveräner 3:0 Sieg. Zwei Sätze zu 3 gewonnen – Erinnerungen an die Meistersaison 16/17 werden wach.
Doppel 2 Sarwuan/Röhrl: 1:3 Niederlage – Spielerisch mehr als ein „Opferdoppel“ – Ergebnistechnisch noch Luft nach oben.
Doppel 3 Löb/Misch: 3:0 Sieg – Damit die Bestätigung der ausgefuchsten Doppelaufstellung.
Nr.1 Thomas Götz: Souveräner zu Null Sieg im ersten Einzel. Daraufhin folgte die Ankündigung den Soyener 1er Niedermeier (99,82% Schupfbälle mit viel Spin; im Schnitt 0,000234 Offensivaktionen pro Spiel) mit bedingungslosem Offensivspiel in drei Sätzen zu zerstören. Fünf Sätze und einige Schupfbälle später konnte immerhin ein 3:2 verzeichnet werden 😉
Nr.2 Kilian Schumacher: 11:9 Sieg gegen Niedermeier im fünften Satz (inkl. Verzweiflung und Wut über die Spielweise des Gegners). Der Soyener Schupf-Guru antwortete sogar teilweise auf Ballonabwehrbälle mit Unterschnitt bewegte sich aber auch zu seinem einzigen Offensivschlag des Abends. Im zweiten Einzel (3:0 Sieg) zeigte Kili mit einem 22:20 im ersten Satz der Ergebniseingabe-App ihre Grenzen auf – aufgrund technischer Limits war Teamchef Götz gezwungen ein 20:18 einzutragen.
Nr. 3 Jeffrey Sarwuan: 3:0 Sieg gegen das Soyener Urgestein Stangl. Mehr Aufmerksamkeit erzeugte Jesse-Cool (Jeffrey) mit der Manifestierung neuer Namenskreationen: „Johnny Pipe“ = Johannes Röhrl & „Calvin Klein“ = Johannes Klaffl.
Nr. 4 Thilo Löw (auch bekannt als Thilo Löb): 3:1 Sieg – nichts Anderes ist von einer Nummer 42 der ewigen Tabelle der Wasserburger Stadtmeisterschaften zu erwarten. Zeiten in denen er in der Hobbyliga gegen Gegner verlor welche von D. Weinzierl heroisch nieder gerungen wurden geraten bei solchen Leistungen nahezu in Vergessenheit (Aber auch nur nahezu, da es hiermit online dokumentiert wurde). Durch seinen dritten Saisoneinsatz kommt Löw übrigens mittlerweile auf fast genauso viele Startelfeinsätze wie Michael Kaltenhauser (4), welcher in Passau studiert.
Nr. 5 Michael Misch. Einzige Einzelniederlage des Abends (Begründung: Misch läuft nur bei Auswärtsspielen richtig heiß). Er wurde vom gesamten Team im Anschluss aber sofort mental wieder aufgebaut, u.a. mit der Erinnerung, dass es auchnoch eine fünfte Mannschaft gibt ?
Nr. 6 Johannes Röhrl: Trotz verletzungsbedingter Einschränkung konnte er seinen äußerst unangenehm spielenden Gegner 3:2 bezwingen. Zudem bewies er sich als hervorragender Coach für andere Spieler. Leistungen dieser Art sorgen dafür, dass er auf der Wunschtransferliste der Vierten aktuell auf Platz 1 steht. Diverse schwer einzuordnende Bilder von Johannes beim Jujhar nach der Stadtmeisterschaft können übrigens auf Anfrage beim Berichtautor eingesehen werden.
Trotz des 9:2 Erfolgs bleibt die Vierte mit einer Wirtbeteiligung von 5/6 = 83,33% leider diesbezüglich weit hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück. Der angestrebte Relegationsplatz scheint zudem immernoch ähnlich weit entfernt zu sein, wie Fipsi von einem seriösen Auftreten. Sollte man es schaffen in Zukunft konstanter mit Bestbesetzung zu spielen, erscheint der Klassenerhalt jedoch nicht komplett unrealistisch. Im Hinblick auf die Personalsituation nächste Woche gegen Eiselfing entsteht allerdings fast der Eindruck, dass es den sechs Parteien im Bundestag einfacher fällt eine Regierung zu bilden, als den sechs Spielern der Vierten gleichzeitig in ein und derselben Halle zu erscheinen.
Kilian Schumacher