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Am Montag reiste die Erste zu ihrem fünften Saisonspiel nach Eggstätt. Es versprach ein spannendes Match zu werden, da der Tabellenzweite gegen den -dritten spielte. Die Ausgangslage war jedoch nicht ideal, denn Jakob fiel wegen den Nachwirkungen eines Marathons und Laszlo wegen Krankheit aus. Glücklicherweise gelang es, mit Heili und Paul, der sein Debüt in der Liga gab, kurzfristig Ersatz zu finden. In Eggstätt angekommen, stellte sich jedoch heraus, dass auch deren Spitzenspieler Hekele krankheitsbedingt fehlte.

In einer ungewöhnlichen Doppelaufstellung mit Kröff/Reitberger und Heilmannseder/Hiebl war das Ziel zumindest ein Punkt. Nachdem Samson/Reiti knapp im fünften Satz unterlagen, erreichten die beiden Ersatzspieler mit einem starken 3:1-Sieg das Minimalziel. Anschließend trat der ins vordere Paarkreuz aufgerückte Reiti gegen den Spitzenspieler Angerl an. Obwohl man nach einem 11:3 für Angerl im ersten Satz das Schlimmste befürchten musste, steigerte sich Reiti von da an und verlor den zweiten Satz nach komfortabler Führung nur knapp mit 12:10. Unter dem Motto “hoch und weit bringt Sicherheit” änderte Reiti sein Spiel und gewann überraschend deutlich den dritten Satz. Im vierten Satz durfte er bis zum Stand von 5:5 von einem Überraschungssieg träumen, doch dann setzte Angerl sechs starke Rückhandpeitschen ein und das erste Einzel ging verloren. Parallel dazu spielte Samson an der Nebenplatte gegen Kallabinski. Neutrale Beobachter könnten behaupten, dass Samson früher auf höchstem Niveau gespielt haben muss, denn in einem seiner besten Spiele schlug er seinem Gegner die Bälle so um die Ohren, dass dieser am Ende nur noch beeindruckt gratulieren konnte. In der Nachbesprechung gab er zu, selten so chancenlos gewesen zu sein. Bei seinem Debüt trat Paul gegen Forstner an. Leider kam Paul mit den Aufschlägen und schnellen Vorhandtopspins seines Gegners nicht zurecht, sodass ein klares 3:0 für Forstner auf der Anzeigetafel stand. Heili war gegen Huber gefordert, der wiederum Ersatzmann für den erkrankten Hekele war. Aufgrund seines deutlich höheren TTR-Wertes galt Heili in der Voranalyse als Favorit und enttäuschte seine Mitspieler nicht. Mit kontrolliertem Spiel, sicheren Rückhandangriffen und dem einen oder anderen Blockball konnte er klar mit 3:0 gegen Huber gewinnen. So stand es nach der ersten Runde und den eher klaren Spielen, was sich in der zweiten Runde ändern sollte, 3:3.

Die zweite Runde startete mit dem Duell Samson gegen Angerl. In einem spannenden Match sicherte sich Samson den entscheidenden fünften Satz mit 12:10. Die Knappheit des Spiels zeigt sich darin, dass drei der fünf Sätze in der Verlängerung entschieden wurden. Ein schnellerer Sieg hätte möglich sein können, aber Samson leistete sich in den ersten beiden Sätzen sechs Aufschlagfehler. Mit dem Sieg erhöhte Samson seinen TTR-Wert auf 1543 (ob das wohl einen Kasten Bier kostet?) und kann sich zumindest bis Freitag als “der beste Samson aller Zeiten” feiern. Währenddessen kämpfte Reiti hart gegen Kallabinski und musste sich weit mehr anstrengen als Samson in der ersten Runde. Obwohl der erste Satz knapp gewonnen wurde, folgte im zweiten eine klare Niederlage, bevor im dritten Satz wieder eine 2:1 Führung erreicht wurde. Ein nicht genutzter Matchball im vierten Satz führte sofort zu einem Satzverlust. Im fünften Satz zeigte Reiti dann ein exquisites “Nicht-Angriffs-Tischtennis”, wobei er von Kallabinskis Noppen hin und her dirigiert wurde. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war Reiti noch immer schnell auf den Beinen und errang schließlich einen knappen 12:10 Sieg. Nach diesen beiden hauchdünnen Siegen war uns das Unentschieden sicher. Die Höhepunkte des Abends wurden von den beiden Ersatzspielern gesetzt. Das Duell Heili gegen Forstner versprach Hochspannung, da beide keinen Millimeter am Tisch nachgaben. Heili entschied den ersten Satz mit 11:8 für sich, doch Forstner glich im zweiten Satz mit 11:8 aus. Nach gutem Coaching eroberte Heili mit 11:9 erneut die Führung, musste jedoch im vierten Satz mit 9:11 einen Satzverlust hinnehmen. Im fünften Satz schien die Führung mit jedem Punkt zu wechseln, bis es 9:9 stand. Aber an diesem Abend war die Nervenstärke das große Plus des Teams, und so sicherte sich Heili mit 11:9 auch den fünften Satz – ein atemberaubendes Spiel. Beflügelt durch den Sieg von Heili, zeigte auch Paul gegen Huber sein Können. Das junge Talent präsentierte seine gesamte spielerische Bandbreite, sei es mit Topspin, Block oder Konter, und sowohl mit der Rückhand als auch mit der Vorhand. Meistens erzielte er den Punkt und siegte sicher mit 3:1. Somit der überraschende und am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallene 7:3 Erfolg.

v.l. die beiden Ersatzmänner und Matchwinner: Paul Hiebl und Thomas Heilmannseder

Bericht von Markus Reitberger