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Nach Siegen in allen sieben bisherigen Rückrundenspielen verlor die “Vierte” am Freitag Abend beim Tabellenführer vom FC Halfing mit 7:9. Grämen musste man sich jedoch nicht, hatte man doch den dritten Platz – der zur Aufstiegsrelegation berechtigt – bereits vorher gesichert. Das Spiel zeigte aber auch: Einen Tabellenführer besiegt man eben auch nicht alle Tage. Bedrückte Gesichter bei der IV.

Die Gegner aus Halfing hatten sich gewappnet für das Spitzenspiel der 3. Kreisliga Nord: Erst zum dritten Mal in dieser sich dem Ende zu neigenden Spielzeit traten sie in vollständiger Besetzung auf, schließlich wollte man gegen die ebenfalls komplett angetretenen Wasserburger ihren ersten Platz verteidigen. Die Wasserburger waren einmall mehr bis in die Haarspitzen motiviert: Bevor noch ein Halfinger die eigene Halle betreten hatte, waren die Gäste bereits umgezogen und Matthias Oesterheld baute die ersten Platten auf.

Voll motiviert ging es auch in die ersten beiden Doppel. Mandelsperger/Haas hatten drei mal das glücklichere Ende eines knappen Satzes für sich, Unterberger/Oesterheld wiederum rangen in fünf langen Sätzen etwas überraschend das zuvor nur einmal besiegte Halfinger Spitzendoppel Braun/Reischl nieder. Anschließend zeigte Wasserburgs Dreier-Doppel wiedereinmal Licht und Schatten: Philipp Hell und Heiner Schoon verloren den ersten Durchgang knapp bevor sie im zweiten den perfekten Satz hinlegten. Unter eigenem Staunen wurden wirklich alle Ballwechsel spektakulär beendet, der Satz mit 11:0 gewonnen. Leider musste man im entscheidenden fünften Satz dann doch die Überlegenheit der Gegner anerkennen.

Das parallele Spiel von “Fimp” Mandelsperger gegen den jungen Halfinger Braun – definitiv einer der stärksten Spieler in dieser Liga – hielt was es auf dem Papier versprochen hatte: Es wurde ein abwechslungsreiches und teils spektakuläres Spiel, in dem der Wasserburger nach Satz-Rückstand und -Führung am Ende die Oberhand behielt. Deutlich kürzer waren da schon die ersten Einzel-Auftritte von Unterberger und Hell. Anzinger, in der Saison erst einmal bezwungen, zeigte sich für die Noppen des Wasserburger Kapitäns Wasserburger Kapitäns völlig unempfindlich, und auch Hell hatte bei seiner 0:3-Niederlage gegen Aicher – auch er ein Topspieler der Liga – nicht den Hauch einer Chance.

Im nächsten Duell “alt” gegen “jung” entnervte Matthias Oesterheld Halfings Reischs in zwei knapp gewonnenen Sätzen, bevor er im dritten den Sack locker zumachen konnte. Ebenso souverän bezwang der im hinteren Paarkreuz als eine “Bank” geltende Haas Halfings Nummer 5. Heiner Schoon hatte im darauf folgenden Match gegen den Linkshänder Böck einmal mehr mit seinen Nerven zu kämpfen und konnte zwei Satzführungen nicht zu einem Sieg nützen. Den Entscheidungssatz schenkte er zu drei ab und verlor das Spiel. Trotzdem führten die Gäste zur Halbzeit mit 5:4. Sollte man wirklich auch dieses Spiel gewinnen können und eventuell sogar alle Spiele der Rückrunde für sich verbuchen können?

Doch die Halfinger zeigten nun endgültig, dass sie zurecht an der Spitze der Tabelle stehen. Ihre Punktverluste, vor allem in der Vorrunde, hatten immer mit Aufstellungsschwierigkeiten zu tun, in dieser Topaufstellung aber wird es für jeden Gegner schwer, insbesondere im ersten Paarkreuz: Sowohl Unterberger als auch Mandelsperger verloren ihre zweiten Einzel in drei Sätzen, wobei letzterer den ersten Satz erst in der Verlängerung verlor – dann jedoch hatte er seinem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen.

Seine starke Form stellte jedoch einmal mehr Matthias Oesterheld unter Beweis: Mit seiner Niederlage gegen diesen haderte Halfings Aicher noch beim anschließenden Wirt-Besuch. Oesterheld gewann den ersten Durchgang in der Verlängerung, gab den zweiten ab um dann aber die Sätze drei und vier nach Hause zu bringen. Hell jedoch hatte in seinem zweiten Match gegen Reischl zu spät die richtige Taktik endeckt. Nach zwei schnell abgegebenen Sätzen lief es im dritten besser, er verlor jedoch in der Verlängerung.

Halfing führte, doch noch war alles drin für die Innstädter. Heiner Schoon erspielte sich einen 2:0-Vorsprung und Peter Haas hatte nur in einem Satz Probleme mit seinem Gegner. Doch als Haas sein Spiel gewonnen hatte, musste Schoon den Ausgleich hinnehmen und dann den fünften Satz mit 9:11 verloren geben. “Mir fehlt zur Zeit einfach der Plan von meinem eigen Spiel”, haderte er anschließend mit sich selbst.

Um in der Rückrunde unbesiegt zu bleiben, mussten die Wasserburger also das Schlussdoppel gewinnen. Und dass die favorisierten Halfinger zu schlagen sind hatten Unterberger/Oesterheld ja bereits zu Beginn des Spiels unter Beweis gestellt. Mandelsperger/Haas jedoch fanden zunächst nicht zu ihrem Spiel: Die ersten beiden Sätze wurden klar verloren und man geriet sich sogar über die richtige Strategie etwas in die Haare. Dann konnte Satz drei mit 11:3 gewonnen werden, was sich alelrdings nur als Strohfeuer erwies, Satz vier ging mit 11:6 an die Gastgeber.

Somit stand die erste Niederlage im Jahr 2010 für die “Vierte” fest. Doch kein Grund zur Sorge, durch den Söchtenauer Punktverlust in Rott während der Woche (vor Wochenfrist hatte man diese ja selber noch knapp besiegt), standen die Wasserburger schon vor dem Halfing-Spiel als Tabellendritter am Saisonende fest. Das abschließende Spiel kommende Woche in Eiselfing hat also nur noch Freundschaftsspiel-Charakter – oder besser Vorbereitungs-Charakter, denn der nun errungen dritte Rang berechtigt bekanntlich zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Zu deren Ablauf gibt es nun auch schon einige Details: Laut Spielgruppenleiter Rudi Kühnel muss man zunächst gegen den Dritten der Süd-Staffel antreten. Dies wird der TuS Großkarolinenfeld werden der momentan 28:8 Punkte besitzt und insbesondere auf den ersten vier Positionen äußerst stark besetzt zu sein scheint. Sollte man diese Spiel gewinnen, müsste man gegen den Verlierer des Duells der beiden Drittletzten der 2. Kreisligen antreten. Ein Sieg in diesem Duell würde dann den Aufsteig bedeuten. Ein langer Weg also der noch vor dem Team liegt, aber unmöglich ist sicher nichts. Es sind also noch spannende Wochen zu erwarten.

Philipp Hell