Wasserburg, Tischtennis – In der neuen Halle an der Mittelschule und unter besten Tischtennisbedingungen empfing der TSV 1880 Wasserburg den Post SV Traunstein letzten Samstag, um die Aufstiegsrelegation in die Bezirksliga auszutragen. Den knapp 50 Zuschauern wurden spannende und hochkarätige Spiele in einer tollen Atmosphäre geboten.
Die erste Herrenmannschaft der Wasserburger, vor vier Jahren aufgrund zahlreicher personeller Abgänge aus der 3. Bezirksliga in die 1. Kreisliga abgestiegen, konnte schon in der letzten Saison Aufstiegsluft schnuppern, scheiterte man doch erst in der Relegation am Bezirksligist TuS Traunreut II. Diese Saison wollte man es noch besser machen, das junge Team, nahezu komplett aus Eigengewächsen aus dem Wasserburger Raum bestehend, trainierte hart und es bildete sich im Laufe der Saison eine Mannschaft, die vor allem durch Teamgeist und Ausgeglichenheit besticht. Erst dadurch war es möglich, drei gut abgestimmte Doppel ins Rennen zu schicken und folglich hoffte man, auf diese Weise schnell gegen Traunstein punkten zu können.
Jakob Heindl und Michael Kölbl wurden ihrer Favoritenrolle als stärkstes Doppel der Rosenheimer Kreisliga mehr als gerecht und bezwangen das Traunsteiner Doppel Ernst Hainz/Tobias Wirnshofer klar in drei Sätzen. Parallel dazu musste sich jedoch das Wasserburger „Zweierdoppel“ Kilian Orschau/Werner Fenzl dem sehr stark aufspielenden „Einserdoppel“ der Traunsteiner (Alexander Pawlow/Hermann Wimmer) mit 0:3 geschlagen geben. Nun lag es an Samson Kröff und Markus Reitberger, die schon während der Saison konstant gute Leistungen zeigten, das Blatt zu Gunsten der Wasserburger zu drehen, doch das Gegenteil trat mit einem 1:3 gegen Werner Fertl senior/Werner Fertl junior ein. Plötzlich lag Wasserburg 1:2 hinten, eine ungewohnte Situation, da man sich im Ligabetrieb stets eine komfortable Führung mit den Startdoppeln erspielt hatte. Allerdings zeigte Jakob Heindl im Anschluss seine aktuelle Stärke und konnte mit einem souveränen 3:0 gegen Hermann Wimmer ausgleichen. Michael Kölbl dagegen konnte sich gegen Pawlow nicht durchsetzen und unterlag in drei Sätzen. Im zweiten Paarkreuz zeigte sich ein Ähnliches Bild: Kilian Orschau schlug Fertl senior klar, während Samson Kröff von Tobias Wirnshofer in einem tollen Spiel mit vier Sätzen niedergerungen wurde. Der 3:4 Zwischenstand konnte erst im dritten Paarkreuz zu einem 5:4 gedreht werden, sowohl Werner Fenzl als auch Markus Reitberger schlugen Ernst Hainz bzw. Fertl junior mit sicherem, defensivem Spiel in jeweils vier Sätzen.
Im zweiten Einzeldurchgang verpasste es Jakob Heindl, nicht zufrieden mit seinem 1:3 gegen Pawlow, den Vorsprung auf zwei Zähler auszubauen. Zwischenzeitlich bestand sogar die Gefahr eines Rückstands, aber Michael Kölbl konnte, als eingefleischter „Fünfsatzspieler“, das 1:2 gegen Hermann Wimmer zu einem 3:2 Sieg ummünzen. Kilian Orschau lieferte erneut eine äußerst souveräne Vorstellung ab und baute gegen Tobias Wirnshofer die Führung auf zwei Zähler aus. Durch den kleinen Lauf der Wasserburger angespornt, zögerte Samson Kröff nicht, ein 3:1 gegen Fertl senior nachzulegen und zum 8:5 auszubauen – jetzt ging Geflüster durch die Zuschauerreihen des Wasserburger Hexenkessels: Es wurden Sätze nachgezählt und es wurde klar, dass Wasserburg nicht mal mehr ein Spiel sondern nur noch zwei Sätze vom Aufstieg entfernt war. Diese Maßgabe erreichte Werner Fenzl leicht, bezwang er Fertl junior in einem spannenden Spiel in fünf Sätzen und führte so den 9:5 Endstand herbei, womit der Aufstieg in die 3. Bezirksliga Südinn besiegelt war.
Überglücklich und ein wenig erschöpft ließen die Wasserburger zusammen mit den Gästen aus Traunstein die Sektkorken knallen, feierten letztere doch ebenfalls ihre gelungene Saison. Im indischen Mannschaftslokal klang der Abend dann in freundschaftlicher und heiterer Stimmung aus.
Für den Post SV Traunstein spielten: Pawlow (2 gewonnene Einzel), Wimmer, Wirnshofer (1), Fertl sen., Fertl, Hainz
Für den TSV Wasserburg spielten: Heindl (1), Kölbl (1), Orschau (2), Kröff (1), Fenzl (2), Reitberger (1)
Michael Kölbl